1. |
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Ich laufe durch den Dreck der Stadt
und der Dreck der Stadt läuft durch mich
Wo kann ich hier meine Schnapsfahne hissen?
Welche Straßen können meine Laster unsicher machen?
Wenn du nichts tust als wohnen und schlafen und essen und warten
und wohnen und schlafen und warten und wohnen und essen und trinken
und warten und wohnen und hoffen und schlafen und warten ...
>>>>Die unendliche Sackgasse heißt dich willkommen
Wir müssen mit uns was anfangen, wir müssen uns ertragen,
wir sitzen stumm beieinander, in viel zu engen, formlosen Küchen,
das schamlose Klavier tropft wie ein unrhythmischer Wasserhahn
der den stinkenden, grimmigen Abwaschlappen einweicht
auf dem Speisereste immer blasser und schleimiger werden.
>>>>Es riecht ganz bestimmt nicht nach Revolution....
Zwischen Sommer und Frühling, sehen die meisten Leute hier wie
beschämte, frustrierte Kleinganoven aus
die vergeblich nur so tun als wären sie keine Verlierer
>>>>Erfurt du mieses Stück Scheiße....
Wir haben endlich den letzten Mut verloren, jetzt können wir
die Langeweile als das Maß aller Dinge zelebrieren
hoch! die Tassen, raus mit dem Konfetti, der Alleinunterhalter gibt das Kommando
er ist der Einzige mit Partyhütchen
>>>>Willkommen zur Eröffnung von Möbelhaus Lieblos
Sonntagstrübsal an einem Freitag Nachmittag
Meinen Kopf in den Wolken und mit beiden Beinen neben dem Leben
stranguliere ich meine Forderungen an die Welt
mit dem Seil das meine Mutter vor ein paar Jahren geknüpft hat
aus meinen in Gleichmut grau gewordenen Haaren
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2. |
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Ich bin - dem Teufel sei dank -
empfindlich genug
um an nichts zu glauben
und empfindlich genug,
um das Machbare zu hoffen,
das Machbare zu wollen
und zu machen.
Ich möchte nicht mehr arbeiten,
meine Zeit und Kraft verschwenden
für die große, unbekannte Maschine,
ich möchte eine neue Maschine.
Faulheit
und Schüchternheit
und Selbsthass
und Koffeinsucht
bewahren uns davor,
vor dieser Stadt in die Knie zu gehen.
Ich möchte nicht mehr arbeiten,
meine Zeit und Kraft verschwenden
für die große, wütende Maschine,
ich will eine bessere Maschine.
Alle Grenzen sind löslich
die der Nationen,
die des Besitzes,
die der Worte,
die des Selbstgefühls,
und die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Phantasie,
zwischen Wahrheit und Möglichkeit sind löslich
zwischen Heute und Morgen sind löslich.
Ich werde erst arbeiten gehen,
wenn die große Maschine sich beruhigt hat,
wenn mein Leben nicht mehr abhängt von ihr,
dann erst will ich mir Arbeit suchen.
Du willst deinen Sänger selbstbewusst,
er soll dich führen.
Wer bist du, dass du geführt werden musst?
Was weißt du?
Das Leben ist schöner, wenn man nicht geführt wird.
Oh ich bitte dich, lass dich nicht führen!
Ich bin sicher, du brauchst keine Führung!
Du gehst nicht ihren Weg.
Du hast nicht ihre Angst.
Nicht mehr. Nie wieder.
Nicht mehr. Nie wieder.
Der Staat kann eine Maschine der Liebe sein,
wenn Liebende ihn überwachen.
Aber bloß keine Endlösungen mehr!
Kein Vertrauen!
Keine Anbetung!
Alles muss unter allen Umständen offen bleiben.
Unsicherheit ist besser als Sicherheit.
Willkommen in der Sackgasse.
Solidarisiere dich. Bring etwas in Bewegung.
Oder überlass es den Böseren.
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3. |
Kellerassel
03:59
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4. |
Der ostdeutsche Mond
02:40
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5. |
Tollkirsche
04:52
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6. |
Mittwochs
07:46
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Überfordert von Unterforderung
will ich den Schrottplatz durchspazieren
und mein schwieriger Nachbar
hat ein schwieriges Gespräch
mit seiner normalen Freundin
unglaublich, was die Liebe alles klebt
alles quält
größenwahnsinnige Liebe..
Die Stadtwerke wollen in zwei Wochen 550,40 Euro haben,
die ich niemals zahlen kann.
Es kommt mir wie ein Sieg vor.
Warum kommt mir das wie ein Sieg vor?
Ich bin mir derart erträglich,
ich kann mich kaum noch spüren,
hoffentlich überschätzen mich meine Freunde nicht.
Und auf dem Domplatz steht Björn Höcke
und schreit uns an wir mögen Muslime jagen
und ihre Häuser anzünden
und ihre Kinder fressen
immer mittwochs....
Ich taste auf dem besudelten Boden der Tatsachen
nach Tageszielen, ein dicker, dunkelroter Kater,
hab ihn an der Leine wie einen Herbstwind, der irgendwas
im Laub dieser traurigen Bauarbeiterstadt zu suchen hat.
Selbstsicherheit ist immer eine Illusion,
auf die man verzichten muss,
wenn blablablablabla...
Oh, wow, ich liege faul in der Wohnung rum
und kämpfe mit meinem Wunsch,
den Reis, der in der Küche köchelt, verbrennen zu lassen.
Und auf dem Domplatz steht Björn Höcke
Er will dass wir ihm Muslime jagen
und ihre Kinder einsperren
und alle Spuren verwischen
immer mittwochs....
Es gibt Leute, die könnten
in einem sinnlosen Leben das Bett nicht verlassen,
und es gibt Leute,
die kommen erst aus den Federn
wenn sie allen Grund zum Atmen verloren haben,
und ich leg mich auf die Kreuzung und warte
bis ein violett-blühender Kirschbaum aus meiner Stirn
in den stürmischen Himmel wächst,
der weiße Tauben
und bunte Kinder erfreut
mit selbstloser Schönheit
immer mittwochs
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7. |
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8. |
Veralbert
01:24
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9. |
Demien Bartók Weimar, Germany
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